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Wie funktionieren Investments?

Investments sind kein Glücksspiel. Wie in vielen anderen Lebensbereichen gilt auch hier: Informationen sind die halbe Miete. Wer Geld anlegt, sollte vorab genau wissen, welche Dinge dabei wichtig sind. Dazu ist ein bestimmtes Maß an Fachwissen notwendig. Vor allem Einsteiger sollten sich mit den Basics des Investments beschäftigen. Einige davon finden Börseninteressierte hier:

1) Informieren Sie sich vorab gründlich

Finanzwissen können Anleger über Fachmedien, Börsenseminare und Schulungsprogramme erlernen. So lässt sich ein wertvolles Börsenwissen aneignen, etwa wie der Börsenhandel funktioniert, welche Anlageklassen und welche Finanzprodukte es gibt. Beim Investieren heißt es zudem: lebenslanges Lernen. Wer die grundsätzliche Funktionsweise von Märkten und Finanzprodukten kennt, kommt nicht umher, sich über die aktuelle Nachrichtenlage zu informieren, bevor er oder sie Kapital anlegt. Ein Anleger, der zum Beispiel in die Aktien eines Automobilkonzerns investieren will, sollte sowohl die aktuelle allgemeine wirtschaftliche Lage rund um die Branche als auch das Geschäft des entsprechenden Unternehmens genauer unter die Lupe nehmen. Schließlich hängt der Anlageerfolg bei Aktieninvestments entscheidend davon ab, wie profitabel die entsprechenden Unternehmen in Zukunft arbeiten. Denn – und das gehört auch zum Grundwissen an der Börse: Aktionäre sind Anteilseigner der Firma. Erzielt das Unternehmen Gewinne, können Anleger in Form von Dividenden und Aktienkurssteigerungen davon profitieren.

2) Nicht alles auf eine Karte setzen

Das grundsätzliche Ziel beim Investieren ist klar: Möglichst hohe Gewinne erzielen und wenig Verluste erleiden. Dabei sollten Investoren nicht alles auf eine Karte setzen. So gibt es immer wieder tragische Beispiele, bei denen sich Anleger auf nur einen Wert oder auf wenige Werte einer Branche spezialisiert haben. Bekanntes Beispiel ist hierzulande die Aktie der Deutschen Telekom, die Ende der 1990er-Jahre einen regelrechten Hype – auch bei Börsenneulingen – auslöste. Nach einer regelrechten Kursrally stürzte der Titel ein paar Jahre später ins Bodenlose. Schuld war im Grunde nicht die Telekom, sondern die betroffenen Anleger selbst. Hätten sie sich nicht nur auf einen Wert fokussiert und in viele Aktien aus mehreren Ländern und Branchen investiert, wären sie damit besser gefahren. Noch besser wäre es, sie hätten darüber hinaus auch auf andere Anlageklassen wie beispielsweise Anleihen und Immobilien gesetzt, also das Depot diversifiziert. Das Prinzip dahinter ist einfach: Verliert die eine Anlageklasse an Wert, könnten andere Anlageklasse den Verlust wieder kompensieren oder zumindest verringern. Dabei sollte sich das eine Asset möglichst unabhängig von der anderen Assetklasse entwickeln. Dies ist beispielsweise bei Aktien und Anleihen der Fall.

Immer wieder stellen sich Anleger die Frage, wie viel Prozent ihres Kapitals sie in Aktien investieren sollen. Grundsätzlich sind Aktien volatiler als Anleihen, bieten aber auch höhere Renditemöglichkeiten. Gleichzeitig ist durch die größere Schwankungsbreite auch das Risiko höher. Wie hoch die Quote ist, hängt deshalb vor allem auch von der Risikobereitschaft des Anlegers ab. Je höher die Aktienquote, desto offensiver ist das Investment. Am Ende muss dies jeder für sich entscheiden. Darüber hinaus gibt es eine Faustformel: 100 minus Alter. Ein 30-Jähriger würde demzufolge 70 Prozent seines Kapitals in Aktien anlegen. Ein 60-Jähriger hingegen nur 40 Prozent. Der Gedanke dahinter: Mit steigendem Alter sinkt die Aktienquote, weil man immer weniger Lebenszeit hat, um mit der volatilen Anlageklasse Aktien erfolgreich zu sein. Wer mehr Zeit hat, kann sein Geld länger anlegen und Kursdellen bei Aktien besser aussitzen. So wäre es für einen Rentner tragisch, wenn sein Vermögen durch Kurseinbrüche auf einmal einen großen Teil seines Werts verlöre. Daher wird Menschen älteren Semesters empfohlen, ihr Depot frühzeitig von Aktien in schwankungsärmere Assets umzuschichten.

3) Investieren Sie nur in verfügbares Kapital

If you invest money in the financial markets, you should only invest with freely available capital. In other words, money that you do not need to finance your life. For example, an investor who wants to buy a new car in two years' time would be best advised to put aside the money already available for this purpose, for example in a savings account or call money account. If he were to invest it in shares instead, in order to finance the car later from the proceeds of the share sales, this might not work. Namely, if the prices go down and he ends up with less money than before the investment. Investors can determine their own liquidity status by calculating all fixed monthly costs and expenses in advance.

4) Geduld ist bei der Geldanlage gefragt

Wichtig ist, dass Anleger von ihrer Investmententscheidung überzeugt sind. Natürlich kann es vorkommen, dass sich deren (Markt-)Erwartung nicht erfüllt und die Renditen ausbleiben. Dann heißt es: die Position verkaufen oder weiterhin halten. Bei dieser Entscheidung kann es helfen, wenn sich Anleger vorher klar machen, welcher Verlust die Schmerzgrenze überschreitet. In dem Fall weiß man genau, wann man sich von seinem Investment trennen sollte. Viele Anleger begehen allerdings den Fehler, dass sie schnell in Panik geraten und bei einer für sie ungünstigen Wertentwicklung ihres Investment direkt auf den „Verkaufskopf“ drücken. Beispiel Aktieninvestment: Der Anleger setzt mit Indexfonds auf Leitindizes entwickelter Regionen wie USA, Europa und Japan. Im nächsten Jahr kommt es zur globalen Wirtschaftskrise und die Aktienindizes brechen ein. Der Investor ist enttäuscht und steigt mit einem dicken Minus aus dem Aktiengeschäft aus. Die Erfahrung hat aber gezeigt, dass sich große Aktienmärkte auf lange Sicht – über zehn Jahre und länger – positiv entwickeln. Wenn man davon ausgeht, dass Unternehmen großer Volkswirtschaften künftig das machen, wofür sie geschaffen wurden – nämlich Gewinne erzielen –, sollte man Geduld mitbringen und investiert bleiben. So können Anleger Krisenphasen aussitzen und auf Dauer in die Gewinnzone kommen.

5) Bleiben Sie bei Aktientipps skeptisch

Wie oft liest, hört und sieht man etwas über sogenannte Kursraketen und Aktien, in die man jetzt unbedingt investieren müsse, um bei hohen, wenn nicht sogar exorbitanten, Gewinnen dabei sein zu können. Spätestens dann sollten Anleger misstrauisch werden. Warum sollte jemand seinen „ultimativen“ Aktientipp preisgeben? Wäre die empfohlene Aktie tatsächlich so gewinnträchtig, könnte der- oder diejenige doch sein Geld selber investieren und damit Kasse machen. Besser ist es, sich selbst ein Bild über ein Unternehmen oder eine Aktie zu machen. Dabei sollte man sich zum Beispiel fragen: Besitzt das Papier Kurspotenzial und warum? Verfolgt das entsprechende Unternehmen ein erfolgversprechendes Geschäftsmodell? Bei der Suche nach hoffnungsvollen Aktienwerten ist es durchaus sinnvoll, fundierte Berichte und Einschätzungen etablierter Börsenexperten oder –medien anzuschauen. So verfügen Fachredaktionen, Analysten und Börsenprofis zumeist über einen besseren und tieferen Einblick als man selbst. Dennoch: Am Ende des Tages bleibt es Anlegern nicht erspart, mögliche Vor- und Nachteile eines Investments abzuwägen und selbst einzuschätzen, wie die Chancen stehen, mit dieser oder jenen Aktie Gewinne einzufahren.

Diese Regeln sollten Anleger bei Investments beachten:

  • Selbst ist der Investor. Ohne sich bestimmte FachWissene anzueignen, geht es nicht.
  • Es ist immer von Vorteil sein Kapital auf verschiedene Werte, Regionen und Branchen zu streuen. So verteilen Investoren das Risiko auf mehrere Schultern.
  • Man sollte nur das Geld investieren, das man nicht zum alltäglichen Leben benötigt.
  • Vernünftige Anleger bewahren bei Wertverlusten kühlen Kopf und gehen bei ihren Investments strategisch vor.
  • Nimm Börseninformationen zur Kenntnis unf informiere dich, aber beurteile selbst, ob das Aktieninvestment sinnvoll ist oder nicht.