Eine Aktie bedeutet in der einfachsten Form den Anteil an einem Unternehmen, den man erwirbt. Aktionäre beteiligen sich also als Miteigentümer an einem Unternehmen. Ein Unternehmen gibt diese Anteile gegen Kapital aus.
Im Gegenzug erhalten Aktionäre ein Mitspracherecht, werden finanziell am Unternehmenserfolg beteiligt und partizipieren an der Kursentwicklung des Unternehmens. Diese Rechte werden in Verwaltungsrechte und Vermögensrechte unterschieden.
Grundsätzlich verbindet man den Begriff Aktie direkt mit der Börse, also dem Handelsplatz für Wertpapiere aller Art. Dabei muss ein Unternehmen, was Aktien ausgibt, nicht zwangsläufig an der Börse gelistet sein. Die meisten Unternehmen, mit denen sich Aktionäre beschäftigen, sind allerdings an Börsenplätzen zu handeln und werden meist rege gehandelt.
In Deutschland besitzen viele Unternehmen an der Börse eine Rechtsform als Aktiengesellschaft (AG) oder eine Kommanditgesellschaft auf Aktien, die KGaA. Daneben gibt es die europäische Form (Societas Europaea, abgekürzt SE), die US-amerikanische Inc und die britische PLC.
Unterschieden wird zwischen Inhaberaktien und Namensaktien. In der Regel werden an der Börse Inhaberaktien gehandelt. Der Inhaber ist namentlich nicht bekannt und die Anteile sind an der Börse handelbar. Namensaktien laufen auf eine bestimmte Person und werden in der Regel nur von einem kleinen Personenkreis gehalten.
Daneben gibt es eine Unterscheidung in Stamm- und Vorzugsaktien. Stammaktien stellen dem Inhaber ein Stimmrecht auf der Hauptversammlung aus, Vorzugsaktien in der Regel nicht. Dafür erhalten Inhaber von Vorzugsaktien meist eine höhere Dividende. In den vergangenen Jahren sind Vorzugsaktien allerdings seltener geworden. Ein bekanntes Unternehmen, bei dem beide Typen sehr rege gehandelt werden, ist Volkswagen.
Anhand des Aktienkurses lässt sich der Börsenwert eines Unternehmens bestimmen. Dieser wird auch als Marktkapitalisierung bezeichnet. Dazu reicht es, die im Umlauf befindlichen Aktien mit dem Kurs zu multiplizieren. Hat ein Unternehmen eine Million Aktien ausgegeben und notiert bei einem Kurs von 81 Euro, ergibt sich eine Marktkapitalisierung von 81 Millionen Euro.
Schaut man auf den Kurs, muss man zwischen verschiedenen Preisen unterscheiden. Als Kurs wird häufig der Wert der letzten Transaktion genommen. Zu diesem Preis haben sich Käufer und Verkäufer für eine Transaktion geeinigt. Dazu gibt es Geld- und Briefkurs. Der Geldkurs ist der Preis, zu dem Käufer bereit sind zu kaufen. Im Gegensatz hierzu ist der Briefkurs der Kurs, zu dem Verkäufer bereit sind zu verkaufen
Aktien ermöglichen es schnell und kostengünstig - gemessen an Aufwand und Transaktionsgebühren - eine Beteiligung an einem Unternehmen zu erwerben. Damit haben auch Privatanleger die Möglichkeit, am Erfolg (und Misserfolg) verschiedenster Firmen zu partizipieren. Der langfristige Gedanke ist an einer positiven Unternehmensentwicklung teilzuhaben. Anleger profitieren in diesem Fall von steigenden Aktienkursen, also gewinnt ihre Beteiligung an Wert. Zahlreiche Unternehmen schütten zusätzlich eine Gewinnbeteiligung in Form von Dividenden aus.
Aktionäre haben zudem Einfluss auf die Unternehmenspolitik. Auf der Jahreshauptversammlung, die jährlich stattfindet, wird über wichtige Schritte wie Übernahmen und Fusionen entschieden. Außerdem wählt die Versammlung den Aufsichtsrat, der die operativen Maßnahmen des Unternehmens überwacht. Aktiengesellschaften sind verpflichtet, ihre Aktionäre über die Unternehmensentwicklung zu informieren. Daher geben die Unternehmen detaillierte Geschäftsberichte heraus, stellen Prognosen zu Gewinn und Umsatzerwartung an und müssen informieren, wenn sie diese Erwartungen verfehlen.
